Doris Theimann

Ein Feuerwerk an Gesang und Komödiantik – so könnte man Doris Theimann charakterisieren, die seit mehr als 15 Jahren auf Kleinkunstbühnen vorwiegend im Rhein-Main-Gebiet, aber auch außerhalb, das Publikum in ihren Bann zieht. Dabei haben es ihr vorwiegend die Chansons und Couplets der 20er bis 40er Jahre angetan, die sie  - meistens spontan - mit köstlich-frechen Zwischentexten würzt. Wer die Lieder dieser Zeit kennt, weiß, dass es darin in den allermeisten Fällen darin um zweifelhafte zwischenmenschliche Beziehungen geht. Und gerade das ist für Doris Theimann ein gefundenes „Fressen“, darin zu wühlen. Dabei hat sie es besonders darauf abgesehen, die Männerwelt durch den Kakao zu ziehen, was die Frauen im Publikum zu beifallheischender Zustimmung und die Männer zu – na ja – wohlwollendem Zähneknirschen veranlasst.


Mehrere Programme widmen sich diesem Phänomen des Geschlechterkampfes. Ihr frechen Darbietungen aus Chansons, Texten und Szenischem, gelegentlich unter Einbeziehung des Publikums, gerät zu einem gefühlsintensiven Mix aus Liebe, Lust und Leidenschaft. Auch die erotisch-unartigen Lieder einer Helen Vita, obwohl erst in den 60er Jahren „auf den Markt“ gekommen, gehören zu  Programmen der Frankfurterin.


Aber es gibt auch noch die andere Facette von Doris Theimann. Es sind die ungemein textstarken, zum großen Teil autobiografisch angehauchten Texte und Lieder der von ihr sehr verehrten Hildegard Knef, der letzten großen deutschen Diva, die es ihr angetan haben. Wir erleben hier eine ganz andere, seriöse Doris Theimann, die sich mit großem Ernst und tiefer Hingabe dem Phänomen Knef widmet. Mit gefühlvoller Mimik und Gestik sorgt Doris Theimann mit ihrer Altstimme für eine ausdrucksstarke gesangliche Umsetzung der Chansons von Hildegard Knef.